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Geschrieben von Neeeele am 21.01.2021 um 15:09:

  The Passengers - John Marrs

The Passengers von John Marrs




erschienen am: 09.06.20 im Heyne Verlag

gelesen als eBook, Printausgabe hat 497 Seiten, gebraucht ab 12,20 Euro

Da es für mich ein Jahreshighlight ist, habe ich mir dieses Buch auch noch als broschierte Aufgabe neu gekauft, weil ich es gern in meinem Büchereagal haben möchte.

Acht selbstfahrende Autos werden von einem Hacker entführt und die Insassen verlieren die Kontrolle über ihre Fahrzeuge. Der Hacker droht damit, dass die Autos in 2:30 Stunden frontal zusammenstoßen werden und so warscheinlich alle 8 Insassen sterben werden. Man darf die Autos nicht stoppen, da sie sonst explodieren. Werden sie ihrem unheilvollem Schicksal rechtzeitig entkommen und was können sie tun um das Unheil abzuwenden. Mehr möchte ich zum Inhalt gar nicht schreiben, denn den sollt ihr ja selbst entdecken.

Man wird sofort in die Geschichte hineingeschubst. 1. Seite, anschnallen und BÄM, los geht die wilde Fahrt! Im wahrsten Sinne des Wortes. So, wie unsere Protagonisten konnte ich ab der 1. Seite nicht mehr aussteigen.

Die Protagonisten sind unterschiedlicher Herkunft, nicht aus verschiedenen sozialen Schichten, sondern auch geografisch. Jede(r) erzählt abwechselnd in kurzen knappen Kapiteln ihre/seine Geschichte und wie es dazu kam, dass sie in den Autos sitzen. Dadurch hat man sofort ein Bild von Jedem im Kopf und kommt ihnen sehr nahe.

Die Welt wird durch die Medien und sozialen Netzwerke natürlich über diese Entführung informiert und es bilden sich in sekundenschnelle Gruppierungen für oder gegen die einzelnen Protagonisten. Mit der jungen, hochschwangeren Claire aus der weißen Mittelschicht haben die Leute großes Mitleid, die ausländischen Insassen haben dagegen kaum eine Stimme.

"Wir haben der Menschheit ihre Menschlichkeit geraubt." ist ein Satz aus dem Buch, der mich sehr beeindruckt hat. Ein völlig entfesselter Mob, für den keine moralischen Maßstäbe mehr gelten, stimmt über die sozialen Medien ab welcher Protagonist weiterleben darf und welcher sterben muss.

Das Buch macht uns deutlich, dass niemand vor den künstlichen Intelligenzen Angst haben muss, sondern eher vor der Machtbesessenheit der Menschen. Auch davor, dass sich kaum mehr jemand für andere Menschen verantwortlich hält und sich die Menschheit schnell ein Urteil über andere bildet, solange sie das Unheil nicht selbst bedroht.

Mir hat das Buch sehr gefallen, weil es so viele überraschende Wendungen nimmt, weil jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet, der mich weiter und weiter lesen ließ und mich in Atem gehalten hat. Am Ende denkst du: "Ach ja, ne schnulzige Liebesgeschichte musste es dann doch noch sein." aber auch da kommt wieder das große BÄM.

Für mich so ein grandioses Buch, dass ich mir zum eBook (welches ich hier rezensiere) unbedingt noch das broschierte Buch kaufen musste, weil ich es gern im Regal haben möchte. Für mich 5+++ Sterne.


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