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Geschrieben von Neeeele am 31.07.2021 um 16:13:

  Der Salzpfad - Raynor Winn

Der Salzpfad von Raynor Winn




gehört bei BookBeat: 11:17 Std., Sprecherin: Jutta Speidel, erschienen am 27.05.20 im BONNEVOICE Hörbuchverlag

als Taschenbuch: 16,95 Euro, gebraucht ab: 13,27 Euro, 336 Seiten, erschienen am 25.08.20 im DUMONT REISEVERLAG

als Kindle Ausgabe: kostenlos für Kindle Unlimited Mitglieder, sonst: 11,99 Euro, 348 Seiten, erschienen am 07.05.19 im DUMONT REISEVERLAG

außerdem als Hörbuch bei Audible erhältlich

Sodele, heute habe ich nun das letzte Buch für den Monat Juli im Gepäck. Dieser Lesemonat war ja quantitativ recht gut, wobei ja aber auch Graphic Novels dabei waren, für die braucht man ja nicht ganz so lange. Qualitativ war es aber auch recht gut..... ich habe viele schöne Bücher gelesen und gehört.

Im Salzpfad nun begleiten wir die Autorin selbst, Raynor Winn und ihren Ehemann Moth. Sie haben zwei schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen, wovon einer dazu geführt hat, dass sie ihre Farm in Wales verlieren und zukünftig obdachlos sind. Ihre nunmehr Arbeits- und Obdachlosigkeit führt sie auf einen ganz besonderen Weg, den Salzpfad. Dieser Salzpfad, der South West Coast Path, ist der längste und wildeste Küstenwanderweg Englands mit 1000 km Länge. Dabei darf man nicht vergessen, dass Raynor und Moth nicht mehr ganz so jung und völlig mittellos sind. Das heißt, sie können nicht so viel mitnehmen und sie können nicht sehr oft irgendwo einkehren um gut zu essen und in normalen Betten zu schlafen. Obwohl der Wanderweg sehr reflektiert und mit Gasthäusern und Campingplätzen gut ausgestattet ist, werden Raynor und Moth die meiste Zeit im Zelt übernachten und essen was sie günstig bekommen können.
Soviel dazu, worum es in diesem Buch geht. Die Wanderung durchs Buch und über den Pfad müsst ihr selbst übernehmen.

Mir hat das Buch so semi gut gefallen. Es war leicht und gut zu hören und natürlich hat es auch eine gewisse Spannung gegeben zu erfahren wohin der Weg von Raynor und Moth führt. Allerdings hatte ich mir etwas ganz anderes von diesem Buch versprochen. Ich dachte an großartige Naturbeschreibungen, an die Widrigkeiten die die Natur einen in den Weg stellt aber auch an das erhabene Gefühl welches einen überkommt, wenn man etwas schafft, was einem zunächst aussichtslos erscheint.
Bekommen habe ich stattdessen aber ein Ehepaar, was ständig über das jammert, was es verloren hat, was sich schämt diesen sozialen Abstieg zu haben und welches es einfach nicht schafft das Verlorene hinter sich zu lassen und etwas Neues am Horizont zu sehen.

Hinzu kam für mich noch, dass es auch einige sprachliche und inhaltliche Ungereimtheiten für mich gab, so z. Bsp.: "Es herrschte absolute Stille und die Wellen rollten mit einem tiefen Grollen an das Ufer.", sorry, aber wenn die Wellen ans Ufer grollen, dann herrscht für mich keine absolute Stille. Ebenso merkt Raynor an, dass ein Leben auf der Strasse die Menschen älter macht als ein Leben auf dem Sofa. Moth aber geht es auf der Wanderung gesundheitlich viel besser. Auch fragt Raynor jemanden, den sie unterwegs treffen ganz entgeistert: "Du hast Familie und wohnst nicht bei ihnen?", aber Raynor und Moth haben ebenfalls erwachsene Kinder die ihnen in ihrer Not sicher hätten helfen können.

Ein wenig gingen mir auch die ständigen Beschreibungen von Hunger, Nudeln, Wassermangel auf den Geist. Sicher, sie haben nicht viel Geld zur Verfügung, aber sie befinden sich in England und nicht am A..... der Welt. Da hab ich mich oft gefragt, gibt es statt ständig Fudge zu kaufen in England nicht etwas anderes was länger vorhält und besser satt macht und gibt es in England nirgendwo Stationen wo man seine Trinkflasche rechtzeitig auffüllen kann?

Sicher sind das große Schicksalsschläge die die Beiden ereilt haben, aber an manchen Stellen wirkte das Buch ein wenig zu mitleidheischend für mich.

Von mir bekommt das Buch 3,5*/5*. Es gibt noch einen Nachfolgeroman von Raynor Winn, aber ich weiß noch nicht, ob ich mir den besorge.


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