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Geschrieben von Neeeele am 31.08.2021 um 15:47:

  Und es schmilzt - Lize Spit

Und es schmilzt von Lize Spit




als eBook über Skoobe gelesen, 508 Seiten, erschienen 2017 bei FISCHER eBooks

als gebundene Ausgabe: 22.- Euro, gebraucht ab: 6,91 Euro, 512 Seiten, erschienen am 24.08.17 im S. Fischer Verlag

als Taschenbuch: 12.- Euro, gebraucht ab: 4,86 Euro, 512 Seiten, erschienen am 24.08.17 im FISCHER Taschenbuch Verlag

als Kindle Ausgabe: 9,99 Euro, 508 Seiten, erschienen am 24.08.17 im FISCHER Taschenbuch Verlag

außerdem als Hörbuch bei Audible erhältlich

Dies ist der erste und sehr kontrovers diskutierte Roman der Schriftstellerin Lize Spit. Kontrovers deshalb, weil das Buch von sehr vielen gehyped und gefeiert wird und von anderen Lesern gnadenlos verrissen wird.

Aus der Ich-Perspektive wird die Geschichte von Eva erzählt, geradeso mitten im Übergang vom Mädchen zu einer jungen Frau. Eva lebt mit ihrer Familie, Vater und Mutter, älterer Bruder und jüngere Schwester in einem ganz kleinen flämischen Dorf - Bovenmeer. Das Dorf ist so klein, dass in dem Jahr als Eva geboren wird nur zwei weitere Kinder geboren werden, zwei Jungen. Somit werden Eva, Pim und Laurens unweigerlich zu Verbündeten, zu Musketieren. Ich sage bewußt nicht zu Freunden, denn das was die Drei verbindet ist nicht wirklich eine Freundschaft. Die beiden jungen betrachten Eva mehr als Alibi für ihre zunächst harmlosen sexuellen Erfahrungen und Eva fühlt sich eigendlich mehr zu den Mädchen hingezogen, findet dort aber nicht wirklich Anschluss.
Bis zum Eklat in der Geschichte, erst weit über der Mitte des Buches hinaus, hat es den Anschein als plätschere das Buch so vor sich hin.Das tut es aber keineswegs. Dadurch das Evas Eltern als alkoholkrank beschrieben werden und Tesje, Evas Schwester, starke psychische Probleme zeigt, die aber nur von Eva wahrgenommen werden und nicht von den Eltern, bekommt das ganze Buch so eine leise unterschwellige Bedrohlichkeit. Auch wie die Eltern untereinander und mit den Kindern agieren ist alles andere als gesund.

Ich gehöre zur Gruppe der Menschen, denen dieses Buch sehr gut gefallen hat. Ich finde, es zeigt sehr eindeutig die ungesunde Verschwiegenheit die manchmal in einer so kleinen Dorfgemeinschaft vorkommen kann. Diese Verschwiegenheit kann dann auch schonmal zu einer tödlichen Falle werden.

Einen halben Stern ziehe ich ab, weil auch ich finde, dass das Buch eine Triggerwarnung enthalten sollte, denn aus dem Klappentext geht nicht hervor, dass in diesem Buch sehr gewaltvolle Szenen vorkommen könnten.
Ich hoffe sehr für Lize Spit, dass sie einfach einen gut erzählten Roman geschrieben hat, den Nerv vieler Leser mit einer fiktiven Geschichte treffen konnte und dieses Buch, bis auf das Setting vielleicht, keinerlei autobiografische Züge hat.

4,5*/5*


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