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Geschrieben von Neeeele am 13.06.2022 um 15:45:

  Wovon wir träumten - Julie Otsuka

Wovon wir träumten von Julie Otsuka




gehört bei BookBeat: 4:01 Std., Sprecherin: Ulrike Hübschmann, erschienen am 02.01.13 bei Steinbach Sprechende Bücher

als gebundenes Buch: 18.- Euro, gebraucht ab: 3,60 Euro, 160 Seiten, erschienen am 10.07.12 im Mareverlag

als Taschenbuch: 8,99 Euro, gebraucht ab: 4,35 Euro, 160 Seiten, erschienen am 17.03.14 im Goldmann Verlag

als Kindle Ausgabe: 3,99 Euro, 161 Seiten, erschienen am 01.08.13 im Mareverlag

außerdem als Hörbuch bei Audible erhältlich

"Auf dem Schiff waren die meisten von uns Jungfrauen." Mit diesem Satz beginnt die Geschichte einer Gruppe junger japanischer Frauen, die als sogenannte Picture-Brides Anfang des 20. Jahrhunderts von Japan nach Kalifornien reisen um dort von ihren Ehemännern in Empfang genommen zu werden. Ihre Männer, die als japanische Einwanderer nach Kalifornien kamen, kennen die jungen Frauen nur von Fotos. Auch Amerika kennen sie nur von den Erzählungen her. So wissen sie nicht, was sie dort erwartet, sie setzen alle aber große Hoffnungen in ihre nue Heimat und in die Ehe. Nicht immer werden diese großen Hoffnungen erfüllt. Die Kultur bleibt ihnen fremd und sie bleiben auch in Kalifornien eher unter sich. Auch die Kinder, die sie später in Amerika geboren werden, bleiben für die Einheimischen Japaner und Außenseiter.

Julie Otsuka erzählt die Geschichte der Frauen in der Wir-Form und beschreibt damit sehr gut die Tatsache dass es all diesen Frauen so ergangen ist. Im Kopf die von klein auf anerzogene Mentalität, die Kultur, die eine so ganz andere ist als ihre eigene und die offene Ablehnung der Einheimischen machen ihnen das Leben sehr schwer und keine von ihnen findet das ersehnte und versprochene Glück. Die Männer waren in ihren Beschreibungen von sich selbt meist nicht ehrlich. Die Arbeit, die sie erwartete war meisten Schwerarbeit und gerade dieser wollten sie in Japan ja entgehen und auch die Löhne in den Familien waren so niedrig, dass sie kaum die Lebenshaltungskosten deckten. Doch zurück konnten die Frauen nicht, weil ihnen die finanziellen Mittel dazu fehlten und so blieben sie meistens in ihren unglücklichen Ehen.
Erst der "Immigration Act" von 1924 stoppte den japanischen Einwandererstrom in die USA.

Ganz bewußt gibt Julie Otsuka hier nicht einzelnen Frauen eine Stimme sondern spricht in der Wir-Form, weil sich das Schicksal der einzelnen Frauen kaum voneinander unterschied. Nur in ganz knappen Sätzen lernen wir en paar Frauen ein klein wenig näher kennen.

Mir hat das Buch eine Welt eröffnet die ich nicht kannte und ich fand es sehr interessant von den Picture-Brides zu hören. Eine klare Lese- oder Hörempfehlung von mir und

4*/5*


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