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Zum Ende der Seite springen Q - Christina Dalcher
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Q - Christina Dalcher Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Q: In dieser Welt ist Perfektion alles von Christina Dalcher




als Paperback: 16,99 Euro, 384 Seiten, erschienen am 27.10.21 im Fischer Taschenbuch Verlag

als Kindle Ausgabe: 12,99 Euro, 384 Seiten, erschienen am 27.10.21 bei Fischer eBooks

Ich habe dieses Buch als digitales Leseexemplar vom Fischer Verlag erhalten und bedanke mich dafür ganz herzlich, ebenso bei Netgalley.

Christina Dalchers erster Roman "Vox" hatte schon eine dystopisches Setting und auch dieser Roman geht wieder in die Richtung.

Wir lernen hier Elena, ihren Ehemann Malcolm, sowie die beiden Töchter Anne und Frederica (genannt Freddy) kennen. Das System ist ausgerichtet auf ein Werte- und Rankingsystem, welches sich nicht nur in den Schulen widerspiegelt sondern in der gesamten Welt. Man erhält entsprechende Karten, mit denen man schnelleren und besseren Zugang zu den täglichen Dingen des Alltags hat, je höherwertig die entsprechende Karten ist. Aber auch die Schulen sind in 3 Kategorien eingeteilt. Jeden Monat müssen die Kinder Tests absolvieren und die entsprechend erreichte Punktzahl bei diesen Tests ist entscheidend für die Einteilung in die jeweilige Schule. Kinder der silbernen Schule haben auf jeden Fall einen Punktwert über 9, alle die darunter liegen gehen auf die grüne Schule und befinden sich somit im Mittelfeld. Sie müssen sich unheimlich anstrengen nicht noch tiefer im Punkteränking zu kommen, denn wenn sie unter einem bestimmten Wert liegen müssen sie auf die gelbe Schule, werden vom entsprechenden Bus am Monatg nach den Tests abgeholt und kommen abends auch nicht wieder, denn sie bleiben bis zu ihrem Abschluss auf diesen Schulen die sich weit außerhalb befinden.

Elenas Mann Malcolm arbeitet im Ministerium und ist beteiligt an der Erarbeitung und Einführung dieses Punktesystems. Elena ist Lehrerin an einer silbernen Schule und gehört somit zu den privilegierten Menschen des Landes. Anne geht ebenfalls auf eine silberne Schule und keinerlei Schwierigkeiten ihren guten Wert zu halten. Freddy geht auf eine grüne Schule und als sie den erforderlichen Punktewert nicht mehr halten kann wird sie vom gelben Bus abgeholt und dort beginnt das Dilemma der Familie und wir steigen in die Geschichte ein.

Mir hat der Plot der Gschichte richtig gut gefallen. Es zeigt die Problematik der Eugenik, die ja bereits in ihrer dunkelsten Form zu Zeiten des NS Regimes zu trauriger Berühmtheit kam. Auch wurde im Buch angesprochen, dass Eugenik auch danach weiterhin angewandt wurde und es sogenannte Staatsschulen noch in den 50er Jahren in den USA gab. Leider konnte ich in meinen Recherchen nicht allzuviel darüber finden und nachlesen.

Was mich allerdings ein wenig gestört hat beim Lesen ist die Tatsache, dass bei mir so gar keine dystopische Stimmung aufkam, weil das Buch (laut Geburtsdatum und Alter der Oma) 2019 spielt. Wenn das Jahr indem das Buch spielt schon vergangen ist und man also weiß, wie es zu dieser Zeit auf der Welt ausgesehen hat, macht das die Geschichte an sich leider auch sehr unglaubwürdig. Natürlich ist das ein fiktives Buch, aber die Nähe zur Eugenik und auch noch zum Nationalsozialismus, wo ja im Namen der sogenannten Rassenlehre soviele Greultaten begangen wurden, macht es ja doch zu einem gewissen Grad wieder real. Das hat mich ein wenig gestört.

Auch die Protagonisten konnten mich nur wenig überzeugen, weil sie keine großen Entwicklungen durchmachen und im Rahmen von Elena auch ziemlich dumm agieren. Ich kann euch das leider nicht an einem speziellen Beispiel zeigen, weil ich euch nicht spoilern möchte. Vieles ist unlogisch, die Menschen hinterfragen nichts und nehmen alle Zustände einfach so hin, obwohl es zum Teil um ihre eigenen Kinder geht. Aber ich kann mich erinnern, dass ich die gleichen Ungereimtheiten auch schon im Vorgängerbuch bemängelt habe.

Wenn man dieses Buch aber wirklich als rein fiktiv nimmt und über die kleineren Ungereimtheiten hinwegsehen kann, dann ist es durchaus ein sehr spannendes Lesevergnügen und ich kann es uneingeschränkt empfehlen. Zumindest entwickelt sich das Buch ja in eine Richtung die so fremd gar nicht ist und wo es vielleicht auch Aufgabe der Gesellschaft ist da mal drüber nachzudenken. Mir hat es auf jedenfall sehr gut gefallen und ich gebe "Q" 4*/5*.



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