Dabei seit: 16.07.2008 Beiträge: 3.958 Herkunft: Ilmtal-Weinstrasse Haustiere: kein Haustier
Das Haus der Verlassenen - Emily Gunnis
Das Haus der Verlassenen von Emily Gunnis
gehört bei Audible: 8:23 Std., Sprecherin: Britta Steffenhagen, erschienen am 18.03.19 bei Random House Audio, Deutschland
als gebundene Ausgabe: 17,90 Euro, gebraucht ab: 5,82 Euro, 400 Seiten, erschienen am 18.0319 im Heyne Verlag
als Taschenbuch: 9,99 Euro, gebraucht ab: 7,71 Euro, 416 Seiten, erschienen am 11.05.20 im Heyne Verlag
als Kindle Ausgabe: 9,99 Euro, 401 Seiten, erschienen am 01.02.19 im Heyne Verlag
außerdem als MP3-CD erhältlich
Dieses Buch erzählt seine Geschichte auf zwei Zeitebenen. Einmal begegnen wir 1956 in Sussex der jungen Ivy Jenkins, die ungewollt schwanger wird und daraufhin von ihrem lieblosen Stiefvater weggeschickt wird. Sie kommt ins St. Margaret´s Heim für ledige Mütter und fristet dort ein hartes und trostloses Leben bis ihre Tochter geboren wird.
Die andere Zeitebene spielt 60 Jahre später, als die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf die flehendlichen Briefe von Ivy an den Vater ihres Kindes stößt. Da ihr die Briefe so nahe gehen, fängt Sam an über Ivy und das St. Margaret´s zu recherchieren und so stößt sie darauf wie diese Briefe und auch die Geschehnisse von damals mit ihrer eigenen Familie zusammen hängen und am Ende sogar sie selbst betreffen.
An sich ein ganz ganz tolles Buch. An sich schreibe ich, weil mir nur der historische Part so gut gefallen hat. Diese Geschichte noch ein wenig vertieft und etwas weiter ausgebaut wäre für mich ein absolutes Highlight gewesen. Doch der Wechsel in die andere, neuere Zeitebene hat meinen Hörgenuss erheblich gestört. Diesen Erzählstrang hätte ich gar nicht gebraucht. Mich hat die Geschichte um Sam ständig ausgebremst und durcheinander gebracht und hat für mich zur eigendlichen Geschichte s gar nichts beigetragen.
Erschreckend, aber auch sehr spannend fand ich allerdings den historischen Part. Das 1956 noch junge Frauen so gar keine Rechte hatten und ihre Familien einfach so über sie bestimmt haben, dass ist uns oft gar nicht so bewußt. Wenn man mal bedenkt, dass ich nur sieben Jahre später geboren bin. Natürlich nicht in Sussex, aber ich denke auch in Deutschland hatten die Frauen damals noch nicht so viele Rechte. Was auch erschreckend ist, dass sich der Status der "Gefallenen" immer nur an die Frau gerichtet hat. Die Männer konnten sich einfach so zurück ziehen und die Frauen ihrem Schicksal überlassen.
Ich finde, da haben die Frauen in der heutigen Zeit, zum Glück, doch schon sehr sehr viel erreicht und man sollte auch mal überlegen, ob das Gemeckere nicht manchmal auch Wohlstandsgemecker auf hohem Niveau ist. Das ist meine Meinung und bitte nehmt sie mir nicht krumm. Jeder kann gern eine andere Meinung vertreten.
Für dieses Buch gibt es eine ganz klare Lese- oder Hörempfehlung von mir, allerdings muss ich auf Grund der Erzählebene die mir nicht so gut gefallen hat Punkte abziehen.