Dabei seit: 16.07.2008 Beiträge: 3.959 Herkunft: Ilmtal-Weinstrasse Haustiere: kein Haustier
Institut für gute Mütter - Jessamine Chan
Institut für gute Mütter von Jessamine Chan
gehört bei BookBeat: 14:25 Std., Sprecherin: Sandra Voss, erschienen am 30.03.23 bei TIDE exklusiv
als gebundene Ausgabe: 22,99 Euro, 432 Seiten, erschienen am 30.03.23 im Ullstein Verlag
als Kindle Ausgabe: 18,99 Euro, 433 Seiten, erschienen am 30.03.23 bei Ullstein eBooks
außerdem als Hörbuch bei Audible erhältlich
Frida ist eine junge alleinerziehende Mutter. Zwar hat sie noch eine relativ gute Beziehung zu ihrem Ex-Mann und Vater ihrer kleinen Tochter Harriet, doch der hat sich kurz nach der Geburt des Babys von Frida getrennt und lebt mit einer neuen Frau zusammen. Frida ist so gezwungen, den Lebensunterhalt für sich und Harriet zu verdienen, was sich als nicht so leicht darstellt. Harriet ist ein ziemlich quirliges Baby und schreit oft und so sehnt sich Frida oft nach ein bissle Zeit für sich selbst. Ist sie überfordert? Vielleicht nicht überfordert, aber definitiv ganz oft an ihrer Grenze. Als Harriet schläft läßt Frida sie für eine Stunde allein zuhause, um Dokumente aus der Firma zu holen doch in dieser Zeit erwacht Harriet und schreit, so daß der Nachbar die Polizei ruft. Als Frida heim kommt wird sie von der Polizei bereits erwartet und das Baby wird dem Vater in Obhut gegeben. Frida verliert das Sorgerecht für ihre kleine Tochter die nun beim Vater verbleibt und Frida hat nur eine Chance Harriet wieder zu bekommen. Sie muss sich für ein Jahr in eine Besserungsanstalt begeben. Dort bekommt sie eine KI in Form einer lebensechten Puppe zugeteilt anhand der sie lernen soll, wie sich eine gute Mutter zu benehmen hat. Es wird ihr in Aussicht gestellt, dass sie nach diesem Jahr das Sorgerecht für Harriet wieder bekommt, was sie allerdings noch nicht ahnt ist, dass kaum eine von den Müttern eine reale Chance hat.
Dieses Buch ist einfach der Hammer. Die Thematik hat mich sofort angezogen und die Autorin hat es auch wirklich absolut eindrucksvoll geschafft diese Thematik umzusetzen. Das Buch ist alles, hochemotional, wütend machend, kontrovers und nachdenklich machend. Man muss sich das mal vorstellen, du bekommst dein kleines Kind weggenommen und zur gleichen Zeit wird dir eine Puppe in die Arme gedrückt, die lebensecht aussieht und agieren kann und du sollst dich an dieser beweisen, weißt aber gar nicht wirklich was von dir erwartet wird um die Anforderungen zu erfüllen. Bestraft wirst du für Vergehen derer du dir nicht bewußt bist damit, dass du dein Kind nicht sehen darfst. Und am Ende bist du der Willkür fremder Menschen ausgesetzt.
Natürlich ist dieses Buch fiktional und spielt irgendwo in der Zukunft, aber man muss sich mal vorstellen, dass es gar nicht so weit hergeholt ist. Die technischen Voraussetzungen dazu sind ja schon gegeben und ich hoffe nur inständig, dass niemand auf die Idee kommt so ein unmenschliches Vorgehen mal in die Tat umzusetzen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und lange beschäftigt. Die Thematik finde ich super und schriftstellerisch finde ich das Buch sehr gut umgesetzt. Es hat mich an manchen Stellen wirklich überwältigt und ich habe weinen müssen. Das habe ich bei Büchern nicht so oft, aber dieses Buch hat mich wirklich gekriegt. Definitiv bleibt mir dieses Buch in Erinnerung. So gibt es von mir natürlich eine ganz klare Lese- oder Hörempfehlung, auch für Nichtmütter sicher sehr interessant.